Post und Faschismus
- warum Haider nur eine Fussnote ist.

"Den intellektuellen Rechten geht es um die Hegemonie der "Weißen" Kultur, die sie, je nach eigener Herkunft, als das christliche Abendland, das weiße Europa oder als traditionellen Nationalstaat des neunzehnten Jahrhunderts definieren. Wollte man kognitive Dissonanz erreichen, um die behäbige Selbstgefälligkeit der Öffentlichkeit, die "Extremismus" Gesicht zeigt, zu erschüttern, könnte man zustimmen, falls wieder einmal gefordert würde, die Zahl der "Ausländer" zu reduzieren. Einwanderer sollten keine Menschen zweiter Klasse bleiben, sondern die deutsche Staatsbürgerschaft schnell und unbürokratisch erhalten. Nur dann - und wenn dieses Prinzip gesellschaftlicher Konsens wäre - hätte Deutschland die Chance, sich vom rassistischen "Ausländer"-Diskurs zu lösen und sich dem zu stellen, was die Migranten in europäischen Metropolen längst auf die Tagesordnung gesetzt haben: Demokratie, politische Gleicheit, aber keine fadenscheinige Verbrüderung im Sinne einer Assimilation, sondern das Recht auf Differenz. Es geht um das Verhältnis von Individual- und Gruppenrechten, um Quotenregelungen und Vetorechte für ‘Minderheiten’ bzw. strukturell benachteiligte Gruppen sowie um ‘politische Korrektheit’ als Politik der gegenseitigen Anerkennung. Der "Ausländer"-Diskurs verhindert, dass die Migranten ihre Stimme erheben, wahrgenommen werden und damit die eingefrorenen Verhältnisse zum Tanzen bringen. Da es aber um das Selbstverständnis der deutschen Nation geht, kann man prophezeien, dass sich in absehbarer Zeit überhaupt nichts ändern und bewegen wird."

"Die Antifa diskutiert immer noch auf dem Niveau der Multikulti-Debatte der siebziger Jahre. Sie krankt an ihrer oft gezeigten Affinität zur völkischen Folklore à la Kurdistan und reproduziert mit ihren standardisierten und sinnfreien Appellen - "Naziaufmärsche verhindern", "(das jeweils Böse) verbieten" - an die schlechtesten Traditionen des deutschen Obrigkeitsstaates."