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Erschienen in
Die Brücke
XXI. Jahrgang, Heft 125
Juli-August-September 2002/3
.Journalismus oder Scharlatanerie?
  - Bemerkungen zu Büttner, Rabanus und anderen Gestalten

Geifernde Hasstiraden, die sich gegen die eigene Person richten, sind immer schmeichelhaft, zeugen sie doch von starken Gefühlen. Und wer die deutsche Linke seit dem Bauernkrieg im 16. Jahrhundert kennt, weiß, dass zu ihrer Leitkultur gehört, primär den vermeintlichen Gegner in den eigenen Reihen zu bekämpfen. Der Sache nützt das weniger.

Manfred Büttner, ehemaliger Lehrer aus Kassel und auf zwei Websites versehentlich als "Neonazi-Experte" bezeichnet, hat es sich offenbar zur zeitweiligen Lebensaufgabe gemacht, die Person des Autors zu bekämpfen.1 Anlass waren Artikel im Berliner Tagesspiegel und im Online-Magazin Telepolis, die sich mit Hochstaplern, Trittbrettfahrern des Medienhypes "gegen Rechts" und anderen dubiosen Personen beschäftigten. Da die Ergebnisse der Recherche stimmten, gab es weder Gegendarstellungen noch ein juristisches Nachspiel.2

Die Fakten scheinen Büttner aber nicht zu interessieren. Eher komisch wirkt sein Verteidungspamphlet für den so genannten Internet-Notruf eines gewissen Ralf Sokoll, der exemplarisch für das Motto "Nepper, Schlepper, Bauernfänger" stehen könnte. Es gibt weder die Notrufzentralen, wie Sokoll das unter verschiedenen Web-Logos vollmundig behauptet noch werden "Hilfesuchende" an "örtliche Beratungsstellen" vermitteln. Eine viertelstündige Recherche kann das klarstellen. Allein schon deshalb hat keine seriöse Zeitung in Deutschland Büttners Ergüsse abgedruckt.

Ähnlich steht es mit der Aktion Kinder des Holocaust. Der Initiator Samuel Althof erfreut sich der zweifelhaften Ehre, von zahlreichen gut gemeinten Websites verlinkt zu werden. [...] David Gall, Betreiber des größten Portals über das Judentum www.hagalil.com und die "Netzassoziation libertärer Jüdinnen und Juden" nehmen die merkwürdige Ein-Mann-Aktion mit dem scheinbar seriösen Namen politisch nicht ernst, ganz im Gegenteil: Das Vorgehen Althofs sei "absolut kontraproduktiv". Die "Netzassoziation" hat sogar schriftliche Beweise dafür, dass Althof unter anderer Identität - als Neonazi! - im Netz auftritt: damit könne er eine Bedrohung heraufbeschwören, die er asnschließend bekämpfe. Althof betreibt auch das Projekt Netzteil, eine Website, die angeblich eine Art virtuelle Sozialarbeit mit potentiellen Aussteigern aus der rechten Szene macht. Diese Behauptung ist mehr als fragwürdig, auch wenn Schweizer Zeitungen die vollmundigen Thesen gutgläubig abschreiben. Es geht wohl mehr darum, Gelder der Schweizer Regierung zu bekommen. Samuel Althof schrieb schon im Oktober 2000 an das Generalsekretäriat des Eigenössischen Departements des Innern, dass die "Aktion Kinder des Holocaust" öffentlich "nicht mit Netzteil in Verbindung gebracht werden darf." Samuel Althof ist also eine dubiose Person, und alle Anstrengungen seines Anwalts, den Autor einzuschüchtern, sind kläglich gescheitert.3

Manfred Büttner beschwert sich auch über die Website www.burks.de/nazis.html - "Informationspotal gegen Rassismus und Antisemitismus". Dem Autor wurde von der Justiz bescheinigt4, dass diese Seite, die neben Antifa-Seiten auch viele Links zu rechtsextremen Homepages anbeitet, der staatsbürgerlichen Aufklärung diene und juristisch einwandfrei sei. Natürlich sind einige orthodoxe Antifaschisten, die danach rufen, das Böse zu verbieten, noch nicht im 21. Jahrhundert und im Zeitalter des Internet angekommen. Wau Holland, der verstorbene Gründer des "Chaos Computer Clubs", hat dazu das Nötige gesagt: "Wir müssen die Rechte der Andersdenkenden selbst dann beachten, wenn sie Idioten oder schädlich sind." Deshalb geht es nicht darum, die angeblich sittlich gefährdeten Jugendlichen von solchen rechter Propaganda per Verbot fernzuhalten, was technisch ohnehin nicht funktioniert, sondern ihnen Medienkompetenz zu vermitteln, damit umzugehen. Verbote von fragwürdigen oder ekelhaften Meinungen sind immer kontraproduktiv und eine pädagogische Bankrotterklärung.

Davon kann Manfred Büttner, dem die Prinzipien des journalistischen Handwerks unbekannt zu sein scheinen, nichts wissen. Er pöbelt von vermeintlich "unseriösen" und "einseitigen" Recherchen und "Schund", den der Autor verbreite - zahlreiche juristisch relevante Formulierungen, die zum juristischen Streit einlüden, wäre Büttner ein ernst zu nehmender Journalist oder Gegner.

  1. Vgl. www.inidia.de/burkhard_schroeder.htm
  2. Die "Gegendarstellung" im Original-Artikel ist ein juristisch irrelevanter Leserbrief. Ein Verfahren wegen Beleidigung, das der im Artikel genannte René Schneider angestrengt hatte, weil der dort "Hochstapler" genannt wurde, wurde zu Kosten der Landeskasse eingestellt: die Anwältin des Autors konnte den Wahrheitsbeweis der Behauptung antreten.
  3. Vgl. Auszug aus einem Brief an den Anwalt der "Aktion Kinder des Holocaust" vom 22.09.2001 sowie Daniel Ganzfried über die AKDH. [Vgl. auch den Kommentar Althofs.]
  4. Vgl. www.burks.de/kafka.html
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